Ayurveda: Nachhaltige Entgiftung und Darmsanierung mit Triphala

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Triphala als neues Wundermittel für nachhaltige Entgiftung und Darmsanierung? Was zum Teufel ist denn nun schon wieder „Triphala“? Das habe ich mich zum ersten Mal gefragt, als ich über Triphala in einem ayurvedischen Ratgeber las. Wieder ein neues Superfood? Wie viel Mittel soll es denn noch geben, die viel versprechen, aber wenig halten? Noch nie gehört oder gesehen. Aber es fesselte mich sofort, als ich mehr über Triphala erfuhr. Denn in meinem ayurvedischen Ratgeber wurde es als indisches Wundermittel angepriesen.

WOFÜR STEHT TRIPHALA?

Grundsätzlich ist Triphala ein pflanzliches Nahrungsmittel aus drei verschiedenen getrockneten und gemahlenen Beerenarten, die in Indien wachsen. In der ayurvedischen Medizin wird es seit Jahrhunderten eingesetzt. Hierdurch erlangte es eine gewisse Bekanntheit und Berühmtheit, die nun auch in Europa und den USA Einzug findet. Dabei steht „tri“ für drei und „phala“ für Frucht. Übersetzt heißt Triphala also „drei Früchte“. Und in der Tat stecken hinter der Kräuterkombination drei verschiedene Früchte von Myrobalanenbäumen: Haritaki, Amalaki und Bibhitaki.

Haritaki (Terminalia Chebula)

Die Frucht des Myrobalanenbaumes unterstützt nachhaltig die Verdauung. Denn auf besondere Weise hilft sie bei der Entfernung von Giftstoffen im Dickdarm und sorgt damit für eine gesunde Darmflora. Sie trägt außerdem dazu bei, die Aufnahme von Nährstoffen aus der Nahrung zu verbessern. Darüber hinaus stärkt sie das Immunsystem, schützt vor Herz-Kreislauf-Erkrankungen, stärkt die Leber und baut ungesundes Fett, z.B. Cholesterin und Triglyzerid, ab. Die Beere hat antibakterielle und fungizide Eigenschaften, wodurch unerwünschte Krankheitserreger oder Hautpilzinfektionen bekämpft werden. Haritaki fördert außerdem die geistige Klarheit und das Gedächtnis.

Amalaki (Emblica Officinalis)

Die indische Stachelbeere hat ebenso hervorragende Eigenschaften wie die Haritaki-Frucht: sie besitzt außerordentlich viele Antioxidantien (ORAC-Wert > 260.000 µMol TE / 100 g) und hat einen ungewöhnlich hohen Vitamin C Gehalt. Weiterhin ist sie ein wirksames Verjüngungsmittel. Sie stärkt die Funktion und Qualität aller Körpergewebe und das Immunsystem. Die Frucht schenkt darüber hinaus mehr Vitalität, entgiftet die Leber und bindet überschüssige Magensäure. Deswegen eignet sich die Anwendung dieser Frucht besonders gut auch bei Magenübersäuerung. Außerdem verbessert Amalaki die Sehkraft und hilft bei Hautproblemen und sogar bei der Stabilisierung des Blutzuckerspiegels. Zu guter Letzt besitzt die Beere antientzündliche und fiebersenkende Eigenschaften, die die Myrobalanenfrucht auch für die Krebsforschung interessant macht. In der ayurvedischen Medizin wird der Pflanze die Eigenschaft zugesprochen, alle drei Doshas (Vata, Pitta, Kapha) auszugleichen, weil sie alle Geschmacksrichtungen (süß, sauer, bitter, herb, scharf) außer salzig enthält.

Bibhitaki (Terminalia Belerica)

Die Bibhitaki ist eine homöostatische Frucht, d.h. sie hilft dem Körper bei der Aufrechterhaltung des Gleichgewichts und reinigt das Blut. Die Beere entgiftet hervorragend alle Körpergewebe und beseitigt somit Stoffwechselschlacke aus dem Fettgewebe. Das Fett wird aufgespalten und die Lymphbahnen geöffnet. Außerdem hilft Bibhitaki bei Schleimansammlungen im Körper und wird bei Asthma und Husten angewendet. Darüber hinaus hat diese Beere auch antientzündliche Eigenschaften und wirkt sich vorteilhaft auf das Herz-Kreislauf-System aus, indem es ungesunde Fette wie z.B. Cholesterin reduziert.

Triphala eine Wunderwaffe?

Die drei Früchte haben also viele positive Wirkungen auf den Körper und ergänzen sich hervorragend gegenseitig. Aufgrund ihrer Vielzahl an positiven Eigenschaften kann Triphala als kleines Wundermittel bezeichnet werden. Eine aus der uralten indischen Schrift „Charaka Samhita“ überlieferte Redensart besagt sogar, „Auch wenn du keine Mutter mehr hast – solange du Triphala hast, brauchst du dir keine Sorgen zu machen.“ Diese Aussage scheint allerdings etwas übertrieben zu sein. Allerdings wird Triphala auch als „die Vereinigung der Königsfrüchte des Ayurveda“ bezeichnet, was den Früchten eine ähnlich große Bedeutung beimisst. Und in der Tat konnten in einigen Studien die Heilkräfte der Phytochemikalien bereits nachgewiesen werden. Somit bleibt Triphala für die Gesundheit ein Hoffnungsträger, speziell für die Darmgesundheit.

Nachhaltige Entgiftung und Darmsanierung?

Triphala befreit den Darm von Giftstoffen und ermöglicht, dass sich die Darmflora regenerieren kann. Darüber hinaus stärkt es die Leber und unterstützt beim Entgiftungsprozess. Da das Triphala nicht nur ein oder mehrere Symptome behandelt, sondern das Problem an der Wurzel packt, handelt es sich um eine nachhaltige Therapieform. Das rein pflanzliche Nahrungsergänzungsmittel unterstützt hierdurch den Körper sowohl bei der Abheilung von Entzündungen – z.B. in der Darmschleimhaut – als auch bei der Gleichgewichtsbildung, der Homöostase.

Im Gegensatz zu anderen Produkten für die Gesundheit liegt dem Triphala eine jahrtausendealte Tradition und ein medizinischer Hintergrund im Ayurveda zugrunde. Die Königsfrüchte können deshalb nicht mit einer probiotischen Kur, z.B. mit Darmbakterien, verglichen werden. Diese können häufig nur einmalige oder kurze positive Effekte für die Gesundheit vorweisen. Aus diesem Grund kann man Triphala eine nachhaltige Entgiftung und Darmsanierung attestieren (wobei dies natürlich von der individuellen Ernährungsweise abhängt).

Gibt es Nebenwirkungen?

Die Kombination der drei Früchte entgiftet den Körper schonend und sanft und kann aus diesem Grund auch über einen längeren Zeitraum eingenommen werden. Da Triphala ein rein pflanzliches Nahrungsergänzungsmittel ist, hat es keine Nebenwirkungen. Allerdings sollten Allergiker die Verträglichkeit gegenüber den Inhaltsstoffen vor der Einnahme prüfen. Darüber hinaus sollten Schwangere und Stillende Triphala vorsorglich nicht einnehmen.

Wie bei jeder entgiftenden Therapie können durch die Einnahme von Triphala Entgiftungssymptome zeitweise entstehen, die nicht als Nebenwirkungen, sondern als Heilungsfortschritte zu deuten sind. Dies liegt daran, dass der Körper von Fremdstoffen, Giftstoffen, Schwermetallen sowie Stoffwechselschlacken Stück für Stück gereinigt wird. Sobald die in den Geweben und Organen eingelagerten Stoffe wieder ausgeleitet werden, kann es für die Leber zu einer Überbelastung mit Schadstoffen kommen. Die Schadstoffe werden dann nicht sofort neutralisiert, sondern belasten für einige Zeit im Blutkreislauf den Körper bis sie von der Leber abgebaut werden können.

Dies kann sich in unterschiedlichen Symptomen zeigen wie z.B. Akne, Kopfschmerzen, Gelenk- und Muskelschmerzen, Müdigkeit oder Konzentrationsstörungen. Weiterhin können die Veränderungen im Darm kurzfristig Verdauungsbeschwerden wie z.B. leichten Durchfall oder Verstopfung verursachen. Auch dies ist unbedenklich solange nicht starke Schmerzen oder Blut hinzutreten. Da Triphala eine leicht abführende Wirkung aufweist, kann es auch vermehrt zu einer Stuhlentleerung kommen. Bei einigen Menschen wurden auch Schlafstörungen beobachtet, wobei viele Menschen von verbesserter Schlafqualität bereits während der Einnahme berichten. Auch eine kurzfristige Verschlimmerung des allgemeinen Gesundheitszustandes ist zu Beginn möglich. Sobald die Entgiftungssymptome das erträgliche Maß überschreiten, sollte man in jedem Fall Triphala zuerst niedriger dosieren oder ganz absetzen und mit der Einnahme warten bis die Beschwerden abgeklungen sind. Bitte lasse dich von einem Apotheker, Arzt oder Heilpraktiker im Zweifel beraten.

Wie kann ich Triphala anwenden?

Triphala kann als Tee oder in Kapseln eingenommen werden. Im Ayurveda wird die Einnahme traditionell als Tee empfohlen, weil man beim Trinken die fünf Geschmacksrichtungen (süß, sauer, bitter, herb, scharf) der Beeren empfindet. Dies soll bereits die Heilungsprozesse im Körper anstoßen. Der Tee kann morgens auf nüchternen Magen oder abends vor dem Schlafengehen eingenommen werden. Für einen Teeaufguss sollte man 1/2 Teelöffel Triphala Pulver mit heißem Wasser für eine Tasse aufbrühen. Auch Triphala als Pulver in Kapseln kann morgens und abends eingenommen werden. Die Dosis sollte bei etwa 500 mg bis 1500 mg pro Tag liegen, je nach Verträglichkeit und Wohlbefinden. Wechselwirkungen mit anderen Medikamenten sind nicht bekannt. Allerdings ist zu empfehlen, dass zwischen der Einnahme von Triphala und einem anderen Medikament oder Nahrungsergänzungsmittel sicherheitshalber zwei Stunden Abstand liegen sollten.

Wo kann ich Triphala kaufen?

Die Kräutermischung Triphala kann bei zahlreichen Anbietern im Internet bezogen werden. Sowohl ayurvedische Shops als auch Hersteller von Nahrungsergänzungsmitteln führen das Produkt in unterschiedlicher Qualität. Vorzugsweise sollte aus ökologischen und gesundheitlichen Gründen ein Produkt mit zertifiziertem Bio-Siegel bezogen werden.

Fazit

Triphala ist sicherlich kein Wundermittel, welches Erkrankungen in Luft auflöst und alle körperlichen Gebrechen heilen kann. Allerdings sind die Königsfrüchte des Ayurveda mit Sicherheit eine Bereicherung für die persönliche Gesundheitsförderung. Ihre Wirkung für die individuelle, nachhaltige Entgiftung und Darmsanierung sollte nicht unterschätzt werden. Denn das wussten auch schon die „alten Inder“. Einen Versuch ist es alle Mal wert.

Darmliebe Ganzheitliche Ernährungsberatung

Ganzheitliche Ernährungsberatung

Alexandra Bethke

Quellen

K. Chaudhary: Wie neu geboren durch modernes Ayurveda, 4. Auflage, 2018
K. Bachmaier: Die Königsfrüchte des Ayurveda, 2016,
abgerufen auf https://www.ayurveda-journal.de/triphala/ [06.01.2019]
D. Waßner: Triphala – Wirkung, Studien und Einnahme, 2015,
abgerufen auf https://www.foodgroove.de/triphala/ [06.01.2019]

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