Sind Nahrungsergänzungsmittel sinnvoll?

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Was sind Nahrungsergänzungsmittel?

Nahrungsergänzungsmittel werden rechtlich als Lebensmittel eingestuft. Es wird keine Zulassung benötigt, um sie auf den Markt zu bringen, denn für die Sicherheit und Wirksamkeit ist allein der Hersteller verantwortlich. Dies bedeutet, dass die Produkte nicht auf ihre Wirksamkeit und Sicherheit sowie die Richtigkeit der Werbeaussagen hin überprüft werden. Die Lebensmittelüberwachungsbehörden der Bundesländer kontrollieren in Stichproben, ob die rechtlichen Vorgaben eingehalten werden. Es sind Konzentrate von Nährstoffen oder anderen Stoffen, die in dosierter Form als Kapseln, Tabletten, Pulver oder Flüssigampullen in Verkehr gebracht werden. Nahrungsergänzungsmittel sind keine Arzneimittel, Betäubungsmittel oder psychoaktive Substanzen. [1]

Neben den Nahrungsergänzungsmitteln sind weitere Produktgruppen wie frei verkäufliche Arzneimittel und Medizinprodukte sowie Lebensmittel für besondere medizinische Zwecke (ergänzende bilanzierte Diäten) auf dem Markt. Diese können wegen ihrer Aufmachung und Darreichungsform (z.B. Kapseln, Tabletten) leicht miteinander verwechselt werden. Nahrungsergänzungsmittel sind in Supermärkten, Reformhäusern, Apotheken und Online-Shops erhältlich.

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Was machen Nahrungsergänzungsmittel?

Nützliche Heilkräuter und Nahrungsergänzungsmittel versorgen den Körper mit „Baustoffen“ und Enzymen für Synthesen (z.B. Zellreparatur), entfalten ihre antioxidative Wirkung (Neutralisation freier Radikale), stellen Gleichgewichte her (z.B. Säure-Basen-Haushalt, Hormonhaushalt), wirken entzündungshemmend, antiviral und antibakteriell (Infektionen) und entgiften (Bakterien, Viren und deren Stoffwechselrückstände) den Körper effektiv. Sie unterscheiden sich in ihrer antiviralen, antibakteriellen und antimykotischen Wirkung.

Mythen von Ernährungsberatern und Verbänden

Es gibt den Mythos, dass Nahrungsergänzungsmittel unnötig seien, wenn man sich abwechslungsreich und ausgewogen ernährt. Diese Aussage muss hinterfragt werden, denn es hängt von den Einflüssen der Umwelt und der Konstitution der jeweiligen Person ab, ob die Mikronährstoffe in den konsumierten Lebensmitteln ausreichend sind oder nicht. So beeinflusst z.B. die Bodenqualität, die Anbautechnik, das Sonnenlicht, der Erntezeitpunkt und die Lagerhaltung, wieviel Mikronährstoffe die Nahrungsmittel letztendlich enthalten. Gemüse und Obst, welches mit Pestiziden behandelt wurde und teilweise unreif geerntet wird, enthält nachweislich weniger gesunde Inhaltsstoffe. Darüber hinaus sind durch künstliche Dünger ausgelaugte Böden relativ arm an dem Mineral Magnesium.

Weiterhin kommt es auf die jeweilige Person an, in welcher Konstitution sich diese befindet. Handelt es sich um einen gesunden Menschen, der sich gesund ernährt, keinen Stress hat und viel bewegt, ist eine Einnahme von zusätzlichen Nahrungsergänzungen unter Umständen nicht sinnvoll. Eine Einnahme von Nahrungsergänzungsmitteln könnte das Körpergleichgewicht stören oder den Körper zusätzlich belasten (z.B. bei der Ausscheidung über die Nieren). Dies ist aber immer eine Einzelfallbetrachtung, da jeder Mensch einzigartig ist. Anders sieht es aus, wenn es sich um einen kranken Menschen handelt, der wenig Appetit hat und sich schlecht ernährt. Wie soll solch ein Mensch wieder gesund werden, wenn dieser einen Mangel oder eine Aufnahme- bzw. Verteilungsstörung hat (sonst wäre die Person nicht krank)? Wie viele Menschen kennen Sie, die nur mit Hilfe von Medikamenten wieder gesund geworden sind, d.h. heute gesund und beschwerdefrei ohne Medikamente leben? Darüber hinaus ist der Bedarf eines Menschen abhängig von der Körpergröße und dem Gewicht sowie von dem Zustand des Magens und des Darms. Ein geschädigter oder vorbelasteter Magen und /oder Darm kann weniger Mikronährstoffe aufnehmen und verstoffwechseln und scheidet unter Umständen einen großen Teil „ungenutzt“ wieder aus.

Wie sinnvoll sind Nahrungsergänzungsmittel?

Eine gesunde und abwechslungsreiche Ernährung ist immer die Basis für nachhaltige Gesundheit und Lebensfreude. Aber auch ein sich gesund ernährender Mensch benötigt in stressigen Phasen oder während der Schwangerschaft mehr Mikronährstoffe, die unter Umständen nicht mit der gesunden Nahrung gedeckt werden können (ohne eine Gewichtszunahme auszulösen). Denn die meisten Menschen haben gerade dann auch keine Zeit oder Energie, sich abwechslungs- und nährstoffreiche Mahlzeiten zuzubereiten.

Darüber hinaus kann auch die notwendige Menge an bestimmten Mikronährstoffen überfordern. Wie viel Kilogramm Fisch kannst du im Winter täglich essen, um einen Vitamin-D-Mangel vorzubeugen? Wie viel Gramm Kürbiskerne schaffst du täglich bei Magnesiummangel? Wie viel Zitronen kannst du lutschen ohne Probleme mit der Säure zu bekommen? Wie viel Äpfel kannst du hintereinander essen ohne eine Fruktoseproblem zu erzeugen? Eine Ernährung mit bestimmten Lebensmitteln in konzentrierter Form und hoher Dosis, die dann ein Übermaß an Vitaminen, Mineralien und sekundären Pflanzenstoffen zum Ausgleich von einem Mangel enthält, ist schwierig zu gestalten und mit dem Risiko behaftet, andere Mängel entstehen zu lassen. Schließlich ist man mit seiner Nahrungsaufnahme und Verdauungskapazität pro Tag begrenzt.

Aus diesem Grund empfiehlt Darmliebe nicht grundsätzlich die Einnahme von Nahrungsergänzungsmitteln, aber in vielen Fällen. Das Ziel ist hierbei nicht eine abwechslungsreiche und gesunde Ernährung zu kompensieren, sondern die Gesundheit zu erhalten oder herzustellen. Es ist immer eine Einzelfallbetrachtung notwendig. So wie bei einer Autoinspektion zuerst geprüft wird, ob ausreichend Motor-Öl noch vorhanden ist und welches ggf. nachgefüllt werden muss. Wichtig ist dabei, die Zusammensetzung und Herkunft des Mittels mit Sorgfalt im Vorfeld zu prüfen. Nicht jedes Präparat ist gesund und nicht jedes Präparat hilft!

Was ist zu beachten?

Grundsätzlich sollten natürliche Produkte synthetischen vorgezogen werden. Denn die meisten Vitamine, Mineralien und sekundären Pflanzenstoffe wirken im natürlichen Verbund am besten und haben die größte Bioverfügbarkeit. Darüber hinaus sollte auf eine hohe Qualität, am besten in biologischer Form, geachtet werden. Es sollten keine Konservierungs– oder Zusatzstoffe und möglichst wenig Füllstoffe enthalten sein.

Wichtig ist bei der Einnahme zu beachten, dass diese regelmäßig für eine bestimmte Zeit erfolgt, um die bestmögliche Wirkung zu erzielen. Dabei muss auf die Darreichungsform und den Einnahmezeitpunkt geachtet werden (z.B. vor oder nach den Mahlzeiten). Weiterhin sollte im Vorfeld geprüft werden, ob es Wechselwirkungen mit Medikamenten oder Wechselwirkungen mehrerer Nahrungsergänzungsmittel gibt. In diesem Fall sollte die Einnahme der Präparate zwei Stunden versetzt stattfinden.

Literaturquellen: